Das Magazin, 07/08 2022
Es ist an der Zeit. Denn dieser Tag begann schon zu einer Stunde, die andere Menschen noch längst nicht als den Morgen bezeichnen würden. Der Puls muss jetzt runter, die Atemfrequenz nachlassen, das Luftholen ergiebiger werden. Nein, es ist nicht an der Zeit, es ist dringend.
Die Muskeln, an denen viele Stunden lang das Überleben hing, sollten endlich lockerlassen dürfen. Auch wenn dies kein Ort ist, der, sagen wir, dazu einlädt. Auch wenn Daniela und Robert Jasper immer noch in der Felswand hängen, müssen ihre Körper in den Energiesparmodus. Schlafen.
Robert wählt einen Platz dafür aus. Anders gesagt, eine – für die allermeisten Menschen – absurde Stelle. Sie befindet sich hoch über dem Schweizer Bergdorf Grindelwald und ist eine Spalte im Felsen, die genau so viel Platz freigibt, dass er mit dem Hammer, den er bei sich trägt, einen sechs Zentimeter langen und zehn Millimeter dicken Metallhaken einschlagen kann. An diesem Haken wird er ihr Nachtlager befestigen: ein Zelt aus gelbem, reißfestem Stoff.
„Luxus“, nennt Daniela dieses Bett, das aus der Erfahrung mit dem Gestein, dem Wissen um physikalische Kräfte und dem Vertrauen ins Material besteht: Das kurze Zeit später an einer überhängenden Felspartie des Genfer Pfeilers in der 1800 Meter hohen Eigernordwand hängt, einer der großen schattigen Nordwände der Alpen, die sich im obersten Drittel vornüberbeugt mit einer von Höhenstürmen umbrausten Gipfelschneide endet und berüchtigt ist für Bergsteigergeschichten voller Mut und Gefahr, vom mal eben noch gnädigen Schicksal und vom aufsehenerregenden Sterben. „Besser, als die Nacht auf einem abschüssigen Vorsprung angegurtet in der Hocke zu verbringen“, sagt sie über ihren 700 Meter über dem Erdboden baumelnden Schlafplatz.
Das Leben ist eine Reise. Daniela wurde 1971 in Schopfheim im Schwarzwald geboren, wo sie mit ihrem Mann Robert auch jetzt noch wohnt. Sie war 16, als sie ein paar Jungen zum Sportklettern folgte. Band das blonde Haar im Nacken zum Zopf, damit es sich nicht im Karabiner verfing. Mit 19 kletterte sie höchste Schwierigkeitsgrade, mit 21 bot ihr die Industrie einen Sponsorenvertrag an, was bedeutete, vor den Augen der Öffentlichkeit in die Berge zu gehen und dort das Geld fürs Leben zu verdienen. Immer öfter flocht sie sich nun Zöpfe, die sie unterm Helm deutlich erkennbar machten, denn zwar sah man sie auf Fotografien und Filmbildern nun in die Höhe steigen, aber Frauen, das war, was sie aus den Bergen zu berichten hatte, werden dort, wo es wirklich hoch und steil ist, nicht wirklich wahrgenommen.
Für Robert, 1968 zur Welt gekommen, hat sein Beruf nicht als Teenager in der Kletterhalle seinen Anfang genommen, sondern schon viel früher im Freien. Unentwegt stieg das Kind auf Bäume. Raste auf Skiern bergab, erklomm mit zehn Jahren am Seil seine erste Wand. Das Klettern wurde zur Lebenshaltung. Kletterer hatten lange Haare, trugen robuste Kleider, waren auf Abenteuer aus, auf Freiheit. Trafen sich unterm Himmel am Felsen, nicht in der Kneipe. „Heute gibt’s welche, die laufen in teuren Anzügen rum und wollen Anwalt werden“, sagt er. „Das war damals unmöglich.“
Er wurde Berg- und Skiführer. War mit 25 mit einem Seilpartner im Basler Jura unterwegs. Plötzlich regnete es in Strömen. Sie flüchteten an einen überhängenden Felsen, wo sie nicht nass werden konnten. Dort kletterte auch Daniela mit einem Freund. „Sie sah wunderschön aus in der Wand. Wie ein Engel.“ So wie seine Altersgenossen in Kneipen, versuchte Robert ein Gespräch zum Anbändeln am Berg. Verschwieg der Frau, die er schon jetzt nicht mehr aus den Augen lassen konnte, dass er innerhalb eines Jahres solo durch die drei größten Nordwände der Alpen – Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses – gestiegen war. Stellte sich als Robert, der Bergführer vor. Sie, 23, fing Feuer an diesem Beruf: „Ich würde so gern mal in die Alpen.“
Sie wurden ein Paar, das andere Wege nahm als andere Paare. Wege, die über die Vertikale führten und in Seillängen und Schwierigkeitsgraden vermessen werden. Die nicht unbedingt dafür geschaffen waren, überhaupt Menschen passieren zu lassen. Unterwegs sprachen sie nicht viel. Hörten einander atmen. Erfuhren, wie der andere sich verhält, wenn es schwierig wird, ein Sturm aufkommt, ein Plan scheitert, Möglichkeiten schwinden. Wenn sie in Basislagern auf besseres Wetter warteten, schnappten Zweifel nach Daniela, sie sah auf den Felsen, haderte mit sich, mit ihren Kräften, während der Mann neben ihr es kaum ertrug, diese steinerne Wand direkt vor sich zu haben, ohne sie anpacken zu dürfen. Wahrscheinlich gibt es kaum Paare, die sich so oft gegenseitig dazu brachten durchzuhalten, kaum eins, in dem einer den anderen immer wieder ermunterte abzubrechen. Sie sind ein Doppel, das rechnen kann: Wer fünf Meter vor dem letzten Haken in der Wand ausrutscht, stürzt zehn Meter in die Triefe. Sie wissen: Auf keiner einzigen Tour macht man alles richtig. Sie sagen: Du lebst nicht lange, wenn du nicht hinterher über die Fehler sprichst.
Die Hochzeitsreise verbrachten sie in der 900 Meter hohen, steil überhängenden Wand des Vagakallen, einem Berg aus gelbgrauem Granit, der vor der norwegischen Küste aus dem europäischen Nordmeer ragt. Tatsächlich führte Robert seine Frau dann auch in die Alpen, dort stiegen sie in Felsen und kletterten an gefrorenen Wasserfällen hoch. Im Steileis nahmen sie die schwierigsten Routen Europas, wagten Erstbegehungen, wurden Pioniere. Wirtschaftsunternehmen laden sie ein, um vor Führungskräften und Mitarbeitern von sich zu erzählen. Es geht um das, was gern Bergabenteuer genannt wird. In jeder ihrer Geschichten spielt die unsichtbare Ausrüstung für all diese gefahrenträchtigen Reisen notwendigerweise die Hauptrolle. Es geht um Motivation, Risikomanagement,Teambuilding, Krisenbewältigung – darum, wie man es am besten anstellt zu überleben.
Fünfmal kletterte Daniela durch die Eigernordwand, Robert 17 Mal. Über 100 der schwierigsten Routen in den Alpennordwänden hat er allein absolviert, kletterte an riesigen Eiszapfen, war in Patagonien, im Himalaya, in Alaska, auf einer Solo-Seekajak- und Kletterexpedition in Grönland, jenseits der Zivilisation, hat dort einen Berg erklommen, auf dem noch niemand zuvor war. Zahllosen Routen hat er Namen gegeben. Im IMAX-Film „Die Alpen“ (2007) führen die Jaspers den US-Amerikaner John Harlin III durch die Eigernordwand, die seinen Vater 1966 das Leben gekostet hat. Dafür übernahmen sie nicht nur zwei der drei Hauptrollen, sondern schleppten noch das Kameraequipment die Wand hoch. Übernachteten auch da am Haken hängend, diesmal – es macht keinen Unterschied, aber wer in den Bergen unterwegs ist, hat es mit den Parametern verdammt genau zu nehmen – mit 1 000 Metern Nichts unter sich.
Biwak, heißt in den Bergen, in endloser Natur, auf Expeditionen das, was wir in gewöhnlicher Lebenslage Bett nennen. Es lässt es einen die Nacht überstehen, schenkt bestenfalls Schlaf. Selbst der gewöhnliche Weitwanderer, der nicht vorhat, derart im Freien zu übernachten, packt ein Not-Biwak ein. Es dabei zu haben, fühlt sich prima an; daran zu denken, dass der Biwak-Sack, in dem man steckt, am Karabiner einer langen Leine baumeln könnte, die unten aus dem Hubschrauber hängt, der einen rettet, nicht ganz so gut.
„Mit manchem kann man rechnen, mit dem eigenen Können, der Erfahrung. Aber das Wetter ist nicht allzu berechenbar“, sagt Robert. „Im Winter zwei Biwaks ohne Schlafsack, das überlebt man nicht.“ Nach einem Durchstieg ohne Pause durch die Eigernordwand hat er sich einst in der Nacht auf dem messerscharfen Schneegrat ein Eis-Bett von 30 Zentimetern mal einem Meter gehackt. Ausgerechnet an dem Berg, an dem eine Kletterroute direkt an einer Stelle mit dem Namen „Todesbiwak“ vorbeiführt, wo manch lebloser Körper erst Jahre nach dem Sterben gesichtet, einige Leichen nie geborgen werden konnten, wo Männer einfach verschwanden, beinahe spurlos, so wie Max Sedlmayr und Karl Mehringer, von denen vier tschechische Bergsteiger erst 1976 eine vergilbte, mit einer handschriftlichen Notiz versehene Zigarettenschachtel fanden: „Biwak, 21. August 1935“.
Bei der Erstbegehung eines Berges in Patagonien hat Robert nachts selbst keine Stelle zum Biwakieren gefunden. Wohl und übel musste er sich auf dem langen Grat, auf dem er stand, einrichten. Aber weil er dort oben der Erste war, hatte eben auch kein Kletterer vor ihm einen Haken hinterlassen, an dem er sich hätte sichern können, um wenigstens im Seil zu hängen, sollte er im Schlaf abrutschen. Also verbrachte er die Nacht in einem Schneeloch, ein Teelicht nach dem anderen unter die angewinkelten Knie haltend, um sich zu wärmen. In Chamonix am Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen, hat er nie einen Absatz gefunden, mit dem Rücken an die Felswand gelehnt geschlafen oder im Gurt hängend oder auf einem erbärmlich schmalen Absatz, der sich aus dem Eis schlagen ließ. Dort fiel er, erschöpft wie er war, in den Schlaf, aber das war dann auch der Moment, als die Muskeln nachgaben und der Schlafsack Richtung Abhang rutschte. In dieser Nacht hat er dann also gegen den Absturz gekämpft.
Auch in Ost-Grönland, wo er 2018 vier Wochen im Juli und August mit 90 Kilo Ausrüstung und einem Seekajak auf einer Solo-Expedition unterwegs war, war Biwakieren kaum möglich. Anders gesagt: „Sehr unangenehm.“ Hier musste er sich seine Schneelöcher erst graben, hat sich reingehockt. Um die null Grad in dieser Behausung, das musste er mit seiner Körperwärme hinkriegen, um nicht zu erfrieren. Einmal im Schneetreiben, so dass er nicht sah, dass 100 Meter entfernt eine Schutzhütte stand, in der er hätte liegen können.
Manchmal hat er dort, weit weg von da, wo Menschen leben, auch ein Zelt aufgebaut. Drumherum noch einen Sicherungszaun, vier Pfähle im Quadrat, verbunden mit einer Leine. Hätte ein Eisbär sie berührt, wären von den Pfählen Signalraketen in die Luft geschossen, es hätte eine große Explosion gegeben, um Robert zu wecken, vor allem aber, damit sich die Hoffnung erfüllt, dass der Bär wieder abzieht. Die Notvariante war: raus aus dem Zelt mit dem Gewehr, einen Warnschuss vor dem Tier in den Boden setzen. Hätte das nicht geholfen, den Bären erschießen.
„Das Leben ist immerzu und überall lebensgefährlich“, sagt er, „auch am Zebrastreifen. Nur denkt man dort nicht daran, fühlt sich sicher, gerät deshalb in Gefahr. Der Tod ist anwesend, wo Leben ist. Und immer haben wir die Fehlerquellen. Dagegen helfen Ausbildung, Erfahrung, Ausrüstung, verlässliche Partner. Bin ich allein unterwegs, gehe ich noch viel mehr auf Sicherheit. Was bleibt, ist ein Restrisiko.“ An dem hängt seine Leidenschaft, genau das hat für ihn Bedeutung, das ist sein Beruf.
Seine Frau Daniela weiß das auch alles. Aber während man zu Hause ist und der Mann unterwegs, plustert sich das Restrisiko in den Gedanken enorm auf. Und: Schon einst, auf der Hochzeitsreise, hatte sie das Erlebnis, das bis heute ihr Befinden bestimmt. Da stand sie am Vagakall auf einem Felsvorsprung in der Wand, um ihren Mann, der voran kletterte, zu sichern. Es dauerte. Und dauerte. Sie wurde müde, sie fror. Es fiel ihr schwer, sich nicht zu bewegen.
So ging es ihr dann auch, nachdem sie mit Anfang und Mitte 30 ihre Kinder Stefan und Amelie auf die Welt gebracht hatte, die sich ab sofort für sie auf Schopfheim begrenzte, auf das Haus in den Wiesen, von wo aus sie nun nicht mehr loszog, sondern wieder wartete, in dessen Erdgeschoss ein Satellitentelefon stand, in dem, wenn es endlich klingelte, Robert zwar sprach, aber oft unverständlich, weil die Verbindung schlecht war oder der Akku alle, so dass sie ihn nur laut atmen hörte. Oder es klingelte eine Woche lang gar nicht, weil ihr Mann in Patagonien in einen Gletscher hineingelaufen und in einer Schneehöhle gelandet war. Manchmal bekam sie auch Angst, gerade weil sie ihn gut hörte, so wie bei seiner Erstbegehung am Matterhorn, als er vom Gipfel aus anrief, merkwürdig krächzend, und sie sehr deutlich diesen Satz verstand: „Ich weiß nicht, wie wieder runter!“
Nie hat sie dann von ihrer Angst gesprochen, nie davon, dass sie lieber kein Satellitentelefon zu Hause hätte. Der Grund, den sie nannte, war einer, den auch Frauen benutzen, die nicht mit einem Bergsteiger verheiratet sind: „Ich halte ihm den Kopf frei.“ Robert sagt: „Satellitentelefon und Notsender sind eigentlich nur für den Extremfall.“ Und: „Größere Unfälle dürfen sowieso nicht geschehen. Das Sprunggelenk zum Beispiel, das darf nie und nimmer kaputtgehen.“
Jetzt sind die Kinder groß, erwachsen. Sind in der Kletterhalle, aber kaum in den Bergen. Das sei gut so, sagt der Vater, dass sie sich für etwas Eigenes entscheiden. Oft gehen die Eltern sogar mit in die Halle. Um ihre Muskeln zu trainieren. Die – gegen das Alter kommt kein Gebirge an – längst nicht mehr so viel können wie die von Stefan und Amelie. Immer wurden die beiden zum Klettern mitgeschleppt. Haben sich ausdauernd am Fuß der Wand beschäftigt, irgendwann jedoch über die Urlaube, die die Familie macht, beschwert: Andere Eltern fuhren mit ihren Kindern ans Meer. Der Kompromiss, den man ihnen zugestand, war „Griechenland fifty-fifty“ - ein Tag klettern, ein Tag am Strand, immer im Wechsel. Letztes Jahr waren Vater und Mutter wieder zusammen auf dem Eiger, allein.
Zurück dorthin. Zum Biwak am Genfer Pfeiler. Die beiden Kletterer sind gerade angekommen, stehen auf einem kleinen Absatz von 10 bis 40 Zentimetern, es ist Sommer, abends um halb neun, höchste Zeit. An ihrem 50, 60 Meter langen Seil hängt noch das Haulbag, genannt „das Schwein“, weil es mit Essensvorräten, Wasser, Kocher, Zelt, Handwerkszeug und anderem Material an die 200 Kilo wiegt und sich immer gern verklemmt, wenn sie es den ganzen Tag hinter sich hochziehen. Ist es oben, klopft Robert den Felskörper ab, um hineinzuhorchen, konzentriert sich dann auf das Geräusch, das beim Einschlagen des Hakens entsteht. („Pling, pling, pling, immer der gleiche Ton, das bedeutet: alles gut.“) Derweil hängt Daniela den Kocher in eine Felsnische, gießt dann heißes Wasser über das Gefriergetrocknete in den Tüten. Wenn sie, dem Himmel allein aus eigener Kraft ein Stück näher, im Stehen essen, hängt ihr Bett schon wie ein gelber Einkaufsbeutel über der Erde.
Nun. Die Abendtoilette muss erledigt werden, bevor man reinklettert. Zuerst nur einer. Ist er oder sie drin, macht das Körpergewicht das Zelt, das mit Metallrahmen und Gestänge ausgestattet ist, stabiler. Kommt ein weiterer Körper hinzu, verhält sich dieser große, ungewöhnliche Einkaufsbeutel hier wie ein normaler kleiner, in dem zu einer Melone noch eine zweite dazukommt: Er baumelt sich zurecht. Liegen beide dann, gibt es eine gewisse Spanne, die verhindert, dass die Körper nicht in die Mitte kullern. Jeder hat rund 40 Zentimeter Platz für die Schultern und kann sich auf zwei Metern Länge ausstrecken. Man schläft Kopf an Füßen, um das Gewicht auszugleichen. Drängt es einen in der Nacht nochmal raus, muss der andere sich in die Mitte kauern, sonst – Physik – kippt der gelbe Beutel seine Ladung aus.
Ja, all das klingt so schön logisch. Aber sucht man nach dem Gefühl, das sich in einem breitmacht, wenn man Daniela und Robert Jasper in der Eigernordwand biwakieren sieht, ist dann doch: Bewunderung. Nein, ganz so sei es nicht, sagt Robert, dass er dem Haken im Felsen vertraue, er setze vor allem auf sein eigenes Können, das darin besteht, ihn am richtigen Ort auf die richtige Weise zu platzieren. Und er setzt hinzu: „Keinem Material kann man trauen. Nur wenn es frisch verpackt aus dem Werk kommt. Ansonsten muss man genau wissen, was es schon hinter sich hat und wie es zum Beispiel bei Transporten gelagert wurde. Im Kofferraum? Wie da genau? Kommt ein Seil im Auto auch nur mit letzten Spuren von Batterieflüssigkeit in Berührung, wird seine Festigkeit, seine Struktur sofort beeinträchtigt.“
Nur dies lässt sich hier mit Sicherheit feststellen: Daniela vertraut ihrem Mann. Sie war junge Mutter, als sie für den IMAXX-Film abermals in der berüchtigten Nordwand des Eigers übernachtete. Da hing das Zelt sogar 1 000 Meter hoch. Wegen der Kinder hatte sie in dieser Zeit zu Hause nie durchgeschlafen, aber dort oben überm Abgrund hängend – tief und fest. Von abends um zehn bis vier Uhr morgens, als sie im wahrsten Sinne des Wortes hochmussten, wieder in die gefährliche Wand. Wir würden sagen: weiter.
Nadja Klinger